Samstag, 2. Juli 2016

Is this real?

Soo, da bin ich wieder...

Sansibar hab ich nach drei Wochen dann wieder verlassen. Es war schön, aber es war noch schöner, wieder ins Flugzeug zu steigen, am Arusha Airport vom Taxifahrer empfangen zu werden und endlich wieder jemanden zu haben, mit dem man auf Swahili quatscht, einem vertrauten Swahili, Arusha-Slang. Und als ich die Einfahrt zu dem Haus, in dem ich seit zwei Monaten wohne, gesehen habe, hätte ich vor Freude in die Luft springen können, denn es fühlt sich wie zuhause an, wenn man mit Zetteln begrüßt wird, auf denen "WELCOME HOME PIA" steht und die überall aufgehängt sind.


Trotzdem muss ich auch noch etwas von Sansibar erzählen.
Unter der Woche war ich immer in Stone Town und bin dort in der Stadt herumgestrolcht - ich habe leider komplett verpasst, Bilder von der Stadt zu machen, aber es hat ja zumindest schon mal ein paar gegeben beim letzten Mal im Jänner ^^
Da im Moment Ramadan ist und 99% der Bevölkerung Sansibars Muslime sind, war aber zu der Zeit nicht wirklich was los. Selbst Forodhani, der "Grill-Garten", in dem es normalerweise am Abend immer Dutzende kleine Stände gibt, an denen man essen kann, war geschlossen, was aber wohl eher daran gelegen hat, dass eine Cholera-Epidemie verhindert werden sollte. Auf jeden Fall war das schade, weil das eigentlich ein echtes Highlight ist.
Anyway, dafür war es echt cool, als wir einmal am Abend am Strand waren und die Sansibari ihre Akrobatik hergezeigt haben - da stehen dann einfach 50 Leute und jeder, der etwas herzeigen will, zeigt her.

Am Wochenende waren wir dann wieder an der Ostküste Sansibars in einer riesigen Villa, da die Leute, bei denen ich war, doch ziemlich reich waren. Das war an sich cool, aber irgendwann wurde es langweilig, weil es da so ziemlich gar nichts gegeben hat.
Einen Tag waren wir schnorcheln - das war echt schön!


Zurück in Arusha war ich letztens meine Freundin Tabitha in ihrem Dorf besuchen (sie ist Massai). Es ist schon echt speziell, wenn man von ihren 20 kleinen Geschwistern begrüßt wird (ihr Vater hat 6 Frauen), die erstmal ihre Hautfarbe mit meiner vergleicht haben – das war für beide Seiten recht amüsant. Danach sind wir ein bisschen in der Gegend herumgelatscht und die Kinder haben versucht, mir Kimasai beizubringen („embuhra“ heißt Katze, „engerai“ Kind und „engererai“ Flasche, das ist das einzige, das ich mir gemerkt habe ^^). Der Tag war echt schön, besonders, weil ich dort als eine Freundin war und nicht als Touristin.


Am Dienstag durfte ich kurzfristig nochmal in den Busch fahren – das war richtig toll! (Bilder folgen)


Obwohl ich, glaube ich, schon einmal über sie geschrieben habe, will ich sie hier nochmal erwähnen: Wer einen Hund will und dieser nicht unbedingt reinrassig sein muss, melde sich bei Mbwa wa Africa! Auch Spenden sind immer willkommen, denn sie finanzieren sich fast nur durch diese. Gerade im Moment bräuchten sie noch mehr Unterstützung als sonst, weil ein Hund nach Nairobi gebracht werden sollte, der wahrscheinlich eine Rückenmarks-OP braucht (und sooooo ein süßes Ding ist!) und das in Arusha niemand macht, es allerdings an Geld fehlt. Mbwa wa Africa ist ein wirklich wunderschönes Projekt und das einzige, das ich kennenlernen durfte, wo man sich sicher sein kann, dass das Geld auch für den richtigen Zweck verwendet wird.



Heute ist der 2. Juli.

Ich sitze in Addis Abeba (Äthiopien) und mir fallen fast die Augen zu. Es ist anstrengend am Flughafen, selbst wenn man nichts macht außer herumzusitzen und die Menschen zu beobachten. Leute aus aller Welt, Weiße, Asiaten, Araber, Afrikaner. Ich kenne niemanden, niemand kennt mich. Es fühlt sich fremd an.

Wo ist mein Tansania hin?

Der heutige Tag ist mir zu schnell gegangen. Wie wir ins Auto gestiegen und losgefahren sind, hat es sich einfach nicht mehr echt angefühlt. Als ob das alles nicht wahr ist, komplett surreal.
Ich versuche zu begreifen, dass es jetzt vorbei ist, dass die Welt, in der ich fast ein Jahr gelebt habe, verschwunden ist, ich von meiner neuen Heimat zurück in die alte gehe. Wenn ich das jetzt so nochmal lese, hört es sich leicht an, und es kann ja auch an sich nicht so schwer sein, denn zumindest denken kann ich es. Aber es zu verstehen ist nochmal eine ganz andere Sache.

Die letzten Wochen waren perfekt, und das hab ich hauptsächlich einer Person und einer halben zu verdanken: Nicole und Nadeem, danke für alles. Ich hab euch furchtbar lieb und ich freu mich schon auf in vier Wochen!

Ich werde vielleicht noch ein letztes Mal schreiben
Bis bald/möglicherweise bis in ein paar Stunden
Pia

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen